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Inflation: Die große Erkenntnis für Familien und was ich dagegen unternehme!

Inflation: Die große Erkenntnis für Familien und was ich dagegen unternehme!

Die stetig steigende Inflation setzt insbesondere Familien unter Druck. Gefühlt wird alles teurer und auch der Einkauf im Supermarkt macht keine Freude mehr. Warum gerade alle Preise steigen, welche große Erkenntnis für Familien dahintersteckt und was ich gegen Inflation unternehme, zeige ich hier im Artikel.

WAS INFLATION IST

Bei der Inflation handelt es sich um die Teuerungsrate gegenüber einem Vergleichszeitraum. Beispielsweise beträgt die Inflation im April 2022 7,4% gegenüber dem April 2021. Das bedeutet, dass ein Artikel, der im Vorjahr 100 Euro gekostet hat, jetzt für 107,40 Euro zu haben ist. Dieses sehr einfach Beispiel zeigt in etwa, was die Teuerungsrate bedeutet. Derzeit steigen die Preise für Nahrungsmittel (+8,6%) und Energie (+35,3%) besonders stark. Insbesondere Letzteres ist ein großes Problem für die Bevölkerung. Dazu aber gleich mehr. Die Inflation wird in Deutschland vom Statistischen Bundesamt ermittelt und kann hier aktuell eingesehen werden.

DER WARENKORB

Das Statistische Bundesamt verfolgt natürlich nicht die Preissteigerung von allen verfügbaren Artikeln in Deutschland. Das wäre viel zu komplex. Darum wird ein so genannter „Warenkorb“ gebildet, welcher 650 verschiedene Produkte enthält. Darin enthalten sind alle möglichen Produkte des alltäglichen Lebens wie verschiedene Brotsorten, Fleisch, Molkereiprodukte, Kartoffelchips und Gewürze. Aber auch Bekleidung, Wohnmieten, Wasserversorgung, Brennstoffe, Möbel, Haushaltsgeräte, Druckerzeugnisse und Bankgebühren. Insgesamt betrachtet, bildet der Warenkorb alles ab, was wir als Familie benötigen.

WARUM DIE INFLATION SO STARK ANSTEIGT

Die Antwort darauf lässt sich einfach zusammenfassen: Weil auf der Welt zu viele Dinge durcheinandergeraten sind.

Auf der einen Seite sind unsere Lieferketten unterbrochen und viele Produkte können nicht mehr so schnell und günstig hergestellt werden, wie es vor einiger Zeit noch der Fall war. Lebensmittel werden teurer, da das Angebot auf dem Weltmarkt bei steigender Weltbevölkerung sinkt. Die Energiepreise sind insbesondere in Europa stark angezogen, da der Energiemarkt von Russland künstlich manipuliert wurde. Außerdem wurden nach Ausbruch von Corona weltweit die Ölproduktionen gedrosselt. Diese konnte nach der schnellen wirtschaftlichen Erholung nicht rechtzeitigt genug hochgefahren werden.

Wir haben zudem eine hohe Nachfrage nach Halbleitern bzw. „Computerchips“, die weltweit nicht gedeckt werden kann. Das führt insbesondere in Deutschland zu sehr hohen Einkaufspreisen und Lieferverzögerungen, was der Endkunde an der Kasse merkt. Hohe Energiepreise sind ein Preistreiber bei der Nahrungsmittelproduktion. Beispielsweise sind Tomaten so teuer geworden, da die Gewächshäuser mit Gas warmgehalten werden. Außerdem fließen auch die Kosten für Dünger in den Nahrungsmittelpreis mit ein, welcher ebenso extrem knapp und teuer geworden ist.

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat letzten Endes den Inflationsturbo gezündet. Die Energiepreise sind durch Sanktionen und Gegensanktionen noch teurer geworden. Weizen, Dünger und andere Artikel werden nicht mehr, oder nur eingeschränkt, von Russland in den Rest der Welt exportiert. Die Rohstoffe der Ukraine sind für den Weltmarkt derzeit nicht verfügbar.

AUSBLICK

Realistischer Weise ist nicht davon auszugehen, dass sich die Teuerungsraten kurzfristig beruhigen werden. Es wird nur noch teurer, ohne dass die Preise auf ihr altes Niveau fallen! So schätzt die Bundesregierung, dass wir Ende des Jahres bei einer Jahresinflation von 6,1% landen werden, die sich dann auf 2,8% im Jahr 2023 reduziert. Die Prognosen von Konjunkturforschungsinstituten gehen von ähnlichen Inflationsraten aus. Es wird also nicht merkbar besser werden und die alten, günstigen Zeiten sind vielleicht für immer vorbei. Finden wir uns damit ab und reagieren entsprechend!

DIE GROßE ERKENNTNIS FÜR FAMILIEN

Gerade Familien mit geringem Einkommen sind stark von der Inflation betroffen. Insbesondere die Energie- und Nahrungsmittelkosten schlagen ins finanzielle Kontor. Schon vor der Inflation sind die Energie- und Nahrungsmittelkosten, zusammen mit den Mieten, die wesentlichsten Ausgabepositionen gemessen am Familieneinkommen. Bei Singles und Doppelverdienern ohne Kinder sind die Quoten statistisch geringer und darum kommen diese Bevölkerungsgruppen besser mit den Preissteigerungen zurecht.

Dennoch betrifft die Inflation alle in Deutschland und keiner kann sich wirklich davor schützen! Selbst wenn die Heizung kurzfristig von Gas auf Wasserpumpe umgestellt wird, dauert es ewig, bis sich die Investition positiv im Geldbeutel bemerkbar macht. Und welche Familie hat schon 20.000 Euro auf der hohen Kante, die mal eben so ausgegeben werden können.

In Wahrheit vernichtet Inflation Wohlstand. Wir merken das daran, dass wir uns schlichtweg weniger leisten können und unsere Ausgaben reduzieren müssen! Wie das funktionieren kann, zeigen meine folgenden Tipps.

MAßNAHMEN UM DIE NEGATIVEN INFLATIONSEFFEKTE ZU REDUZIEREN

Ok, wir haben nun gesehen, dass wir unseren Wohlstand bzw. Konsum reduzieren müssen und versuchen das jetzt möglichst kontrolliert in Angriff zu nehmen.

Zuerst gilt es alle unnötigen Kostentreiber zu identifizieren und einen kompletten Check der eigenen finanziellen Lage zu tätigen. Am besten gehst du die Kontoauszüge der letzten 12 Monate systematisch durch und schreibst dir die monatlichen, halbjährlichen und jährlichen Kosten raus. Anschließend überlegst du, wie du die einzelnen Positionen reduzieren kannst.

EINSPARUNGEN IM ENERGIEBEREICH

Normalerweise lohnt sich der Wechsel des Stromanbieters, was aber in Zeiten der Energieknappheit schwierig ist. Dennoch solltest du ein Vergleichsportal nutzen und dein Glück versuchen. Das gilt natürlich auch für deinen Gasanbieter. Versuche eine möglichst lange Preisgarantie zu erhalten. Insgesamt stehen die Chancen schlecht, hier merkbare Einsparungen zu generieren. Am Ende wirst du eher darüber nachdenken müssen, wie du den Verbrauch reduzierst.

So gemein es klingen mag, aber man muss nicht jeden Tag 10 Minuten übermäßig warm duschen. Mit etwas Bewusstsein reichen 2 Minuten bei lauwarmem Wasser völlig aus. Auch die Kosten von Diesel und Benzin lassen sich nur durch Konsumverzicht reduzieren: Weniger mit dem Auto fahren, das Fahrrad auch bei etwas längeren Strecken nutzen und weiter versuchen im Home Office zu arbeiten.

Ich z.B. habe es mir angewöhnt, mehr mit Strom zu fahren, da er günstiger als herkömmlicher Sprit ist. Dafür nehmen ich den Aufwand in Kauf, täglich gut 2km zu Fuß zwischen Wohnung und Ladestation zu pendeln. Egal bei welchem Wetter, oder wie spät es gerade ist. Außerdem zwinge ich mich mein Fahrrad zu nutzen. Mit der neuen Gepäckträgertasche sind auch Einkäufe kein Problem mehr. Außerdem habe ich einen Getränkelieferanten gefunden, der mir das Wasser und andere Getränke wöchentlich ohne Aufpreis anliefert und das Leergut abholt. Auch dafür benötige ich kein Auto mehr.

EINSAPRUNGEN IM LEBENSMITTELBEREICH

Auch hier macht sich der Wohlstandsverlust schmerzhaft bemerkbar. Hier hast du die Wahl, ob du liebgewonnene Produkte durch Handelsware ersetzt, oder einfach weniger im Markt kaufst. Genau das machen gerade viele Konsumenten in Deutschland. Der Lebensmitteleinzelhandel hat Im April 2022 gegenüber März 2022 einen Umsatzrückgang von satten 7,7% verzeichnet. Sowas gab es noch nie! Sogar der Kauf von Spargel und Erdbeeren ist wegen der Inflation stark eingebrochen. Klar, Angebotskäufe können auch helfen Geld zu sparen. Denke nur daran, dass Angebote immer Lockangebote sind und du vermutlich mehr ausgeben wirst, als du anfänglich vorhattest.

Ich persönlich achte nicht mehr sonderlich auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und verarbeite alles, auch wenn es nicht offensichtlich verdorben ist. Obst und Gemüse kaufe ich saisonal. Gerichte, die gerade teures Gemüse benötigen, fliegen von der Speisekarte. Da ich von noch weiter steigenden Preisen ausgehe, kaufe ich haltbare Angebotsartikel im größeren Umfang auf Vorrat und lagere diese professionell ein. Wie das funktioniert, habe ich hier beschrieben. Fleisch und Wurst essen wir in der Familie kaum noch, da es mir einfach zu teuer geworden ist. Richtigen Fisch kaufe ich bereits wegen der hohen Preise seit Jahren nicht mehr.

EINSPARUNGEN BEI VERSICHERUNGEN UND KREDITEN

Zuerst benötigst du eine persönliche Übersicht über alle Versicherungen und Kredite, die du abgeschlossen hast. Welche Versicherungen sind wo mit welchem Tarif abgeschlossen und was kosten diese pro Jahr oder Monat. Anschließend gehst du mit dieser Liste zu einem unabhängigen Finanzberater und lässt deinen Versicherungsbestand auf Einsparpotential durchsuchen. Bei mir gab es insbesondere bei der Rechtsschutzversicherung, Unfallversicherung und Hausrat größere Einsparmöglichkeiten. ein paar kleinere Versicherungen habe ich nicht günstiger bekommen, dafür aber ein besseres Leistungspaket. So einen Check solltest du übrigens auch ohne Inflation alle zwei Jahre machen!

Bei Krediten wird es etwas schwieriger, da du meist lange Laufzeiten vereinbart hast. Ein unabhängiger Finanzberater, der im Zweifel nicht dein „Berater“ bei der Hausbank ist, kann sich das gerne anschauen. Der Trick hier ist, sich möglichst lange die aktuellen Zinsen zu sichern. Laufen Kredite in Kürze aus, könnten diese noch mit besseren Bedingungen ablösen lassen. Auch wenn das Thema für dich unbequem sein sollte, greife es an und schaffe klare Verhältnisse.

SONSTIGE EINSPARUNGEN BEI HOHER INFLATION

Du kannst überlegen, ob du größere Anschaffungen vorziehst und so einer möglichen Preissteigerung entgegenwirkst. Denke dran, es wird wohl nie wieder so günstig werden, wie es vor wenigen Monaten noch war.

Mein neues Auto habe ich zum Glück, früher als eigentlich notwendig, schon letztes Jahr im November bestellt und bereits erhalten. Der Listenpreis für dieselbe Konfiguration ist mittlerweile EUR 3.300 teurer geworden und die Lieferzeit völlig unklar. Außerdem kann ich jetzt mit günstigerem Strom statt Benzin tanken.

Wenn du Geld auf hoher Kante zur Verfügung hast, kannst du auch darüber nachdenken Investitionen vorzuziehen: Neues (E-)Auto, Solaranlage, Wasserpumpe etc. werden heute vermutlich günstiger als nächstes Jahr sein. Außerdem stellst du dich dem Hauptkostentreiber bei der Inflation, den hohen Energiekosten! Ich persönlich würde dafür aber keinen Kredit aufnehmen und solche Umbauten nur in die Wege leiten, wenn ich das Geld in Cash habe.

Natürlich lassen sich auch größere Ausgaben für Fernseher, Handy, Laptop und Co vorziehen. Dabei handelt es sich aber letzten Endes nicht um echte Investitionen, sondern nur um Konsum. Da wir gerade diesen reduzieren wollen/müssen, würde ich davon abraten.

In letzter Zeit habe ich den Kleinanzeigenmarkt für mich entdeckt. Dort habe ich günstig Werkzeuge und mobile Heizungen zur Vorbereitung für den kommenden Winter beschafft. Wetten, dass Second Hand der Megatrend der kommenden Jahre wird?

So schmerzhaft der Konsumverzicht wegen Inflation auch ist, er ist durchaus möglich! Setze dich aktiv damit auseinander, auch wenn es unbequem ist und ziehe die für dich richtigen Schlüsse daraus.