Du möchtest deine Krisenvorsorge weiter verfeinern und denkst über die Anschaffung von Antibiotika nach? Du findest das Thema interessant, weißt aber nicht welche Möglichkeiten der Beschaffung sich anbieten und wie du die lebensrettenden Medikamente länger halbar machst? Dann ist dieser Artikel genau das richtige für dich!
WARUM ANTIBIOTIKA SO WERTVOLL SIND
Ich glaube so ziemlich jeder hat schon mal Antibiotika verschrieben bekommen und Kontakt damit gehabt. Früher sicherlich häufiger als heute. Antibiotika sind so wertvoll, da diese grundsätzlich alle Bakterien zerstören können, oder deren Vermehrung bremsen. Antibiotika helfen nicht gegen Viren, sind kein Mittel gegen Fieber, Erkältungen, Grippe, Schnupfen und bekämpfen nicht die durch Bakterien ausgelösten Krankheiten an sich. Viren hingegen lassen sich am besten präventiv mit einer Impfung bekämpfen!
Dennoch sind Antibiotika eine echte Wunderwaffe im Kampf gegen schwerwiegende Erkrankungen! Es gibt bakterielle Infektionen, die nur mit diesen Medikamenten behandelt werden können und lebensrettend sind. Gut vorbereitete Prepper haben auch hiervon einen kleinen Bestand für Notfallsituationen Zuhause vorrätig.
Bevor du gleich alles Wichtige in diesem Artikel erfährst, noch ein Hinweis an der Stelle. Ich, der Autor, bin kein Arzt und habe keinerlei medizinische Qualifikation. Alles was in diesem Artikel steht, habe ich mir selbst an Wissen angeignet. Dies ist für dich von Vorteil, da ich so die medizinischen Details in einen Prepper-Kontext bringen kann, welchen du sonst kaum irgendwo anders finden wirst. Von Nachteil kann es sein, dass ich hier unter Umständen falsche Angaben zu den medizinischen Details mache. Im Zweifel solltest du dich auch über anderen Quellen informieren, insbesondere Deinen Hausarzt einbinden und Antibiotika nur nehmen, wenn es absolut nicht mehr anders geht!
WARUM HOLEN SICH PREPPER EIGENTLICH ANTIBIOTIKA?
Du hast viele Möglichkeiten deine Hausapotheke auszustatten und dich auf alle möglichen Erkrankungen vorzubereiten. Dies ist praktisch, wenn plötzlich jemand in der Familie krank wird und du für alle möglichen Dinge ausgestattet bist. Egal ob am Wochenende, oder in der Nacht! Insbesondere wenn noch Kinder mit im Haushalt leben ist das sehr praktisch. Zudem macht es immer Sinn einen guten Vorrat in der Hausapotheke zu haben, falls es Lieferschwierigkeiten gibt.
Lieferschwierigkeiten sind insbesondere bei einem Blackout zu erwarten. Auch wenn der Stromausfall an sich nur wenige Tage/Stunden dauern mag, dauert es viele Wochen oder Monate, bis die Lieferkette wieder anläuft. Heutzutage ist so gut wie nichts mehr in den Apotheken vor Ort auf Lager. Musst du nicht auch ständig zwei Mal in die Apotheke, da nie etwas vor Ort verfügbar ist? Der Wunschartikel kommt dann meist am Nachmittag, doch diese extreme Version von Just-In-Time Lagerhaltung kommt schnell an ihre Grenzen.
Je nach Krisenfall könnten Medikamente länger nicht verfügbar sein. Ebenso könnten dann auch Krankheiten und Infektionen auftreten, die im Normalfall nicht aufkommen. Sauberes Trinkwasser z.B. ist ein echter Segen! Dieses ist allerdings ohne Strom, oder bei einer Unwetterkatastrophe, wie jüngst in Ahrweiler geschehen, nicht mehr trinkbar und enthält evtl. Krankheitserreger. In solch einer Notlage könnte vielleicht auch die Versorgung im Krankenhaus, oder mittels Krankenwagen etc. schwieriger sein. Entweder weil diese nicht zu erreichen, oder gar überlastet sind. Im schlimmsten Fall ist eigenverantwortliches Handeln ohne Hilfe von Außen nötig. Genau an der Stelle könnten Antibiotika eine wichtige Hilfe und Teil der erweiterten Hausapotheke sein.
DIE TOP 4 ANTIBIOTIKA FÜR DIE KRISENVORSORGE
Doxycyclin: Hierbei handelt es sich um ein Breitbandantibiotikum, welches unter anderem gegen Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung, Chlamydien bzw. bestimmte Arten von Lungenentzündung, Anthrax, Prostatitis, Tripper, Syphilis, Cholera, Gallenwegsinfektionen, Akne und Borrelien. Es wird auch bei seltenen Krankheiten wie Pest, Milzbrand und unter umständen zur Malariaprophylaxe eingesetzt. Oft wird es auch auf Reisen in tropische/exotische Regionen mitgenommen.
Dieses Antibiotikum steht im Verdacht resistent gegen Streptokokken und Pneumokokken zusein. Insbesondere gegen Pneumokokken empfieht es sich jedoch unter Umständen eine Impfung beim Hausarzt zu besprechen. Sollte nicht zusammen mit einen Penicillin eingenommen werden. Die Anwendung für Kinder unter 8 Jahren ist in der Regel nicht zu empfehlen. Insgesamt betrachtet ist dieses Antibiotikum relativ nebenwirkungsarm bzw. verträglich.
Amoxicillin: Dieses Breitbandantibiotikum kommt aus der Gruppe der Penicilline, wird häufig verschrieben und kann auch von Kindern eingenommen werden. Hier jedoch ist die einzunehmende Dosis individuell zu berechnen und es besteht das Nebenwirkungsrisiko von Zahnverfärbungen. Dem kann allerdings durch intensive Zahnpflege vorgebeugt werden.
Amoxicillin kann bei Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung, Mandelentzündung, Tripper, Entzündung der Atemwege, Magen-Darm Infektion und Knochenentzündungen angewendet werden. Das Präperat wirkt auch gegen Typhus, wenn das Präperat Ciprofloxacin nicht angewendet werden kann/soll. Dazu aber gleich mehr. Nebenwirkungen die auftreten können, sind zum Beispiel Hautausschlag und generell Veränderungen an der Haut, Atembeschwerden, Gesichtsschwellungen, Gelenkschmerzen, Grippeähnliche Symptome und Leberschäden bei langer Behandlung. Lt. einer Publikation der Uniklinik Mainz, bereitgestellt über das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, eignen sich Penicilline besonders im Katastrophenfall!
Metronidazol: Dieses Antibiotikum hilft hauptsächlich gegen Parasiten und spezielle Bakterien, die ohne Sauerstoff auskommen. Insbesondere wird es bei weiblichen Geschlechtskrankheiten verwendet. Zum Beispiel hilft das Medikament bei Trichomoniasis, einer sexuell übertragbaren Krankheit bei der Parasiten für eine Infektion Geschlechtsorgane und Harnwege sorgen. Ebenso bei bakteriellen Scheideninfektionen, Eierstockentzündungen, Bauchfellentzündungen, Magen-Darm Problemen durch verunreinigtes Trinkwasser und durch dem Dünndarmparasiten Giardia lamblia, Infektionen im Zahn-Mund-Kiefer-Bereich und Magengeschwüre verursacht durch den Parasiten Helicobacter pylori.
Nebenwirkungen können beispielweise Sprosspilzinfektionen im Genitalbereich, Kopfschmerzen, Schwindel und Sehstörungen sein.
Ciprofloxacin: Jetzt wird es speziell, denn dieses Antibiotikum wird synthetisch hergestellt und gehört zur Gruppe der so genannten Fluorochinolone. Klingt etwas fies, ist es meiner Meinung nach auch. Dieses Präperat sollte erst eingenommen werden, wenn alles andere nicht wirkt oder schlichtweg nicht vorhanden ist. Der vielleicht unschlagbare Vorteil von Ciprofloxacin liegt darin, dass es auch gegen multiresistente Keime wirken kann. Problematisch ist nur, dass einige Bakterien schnell resistent geworden sind. so z.B. wirkt es nicht mehr bei Infektionen mit Pneumokokken und anderen Streptokokken (Infektion der Atemwege/Lungenentzündung). Auf keinen Fall sollte es bei leichteren Infekten angewendet werden, da ansonsten noch mehr Bakterien immun werden könnten. Dies ist wirklich ein „Backup-Antibiotikum“ für den lebensbedrohlichen Notfall!
Das Antibiotika kann gegen Milzbrand (auch vorsorglich), Infektionen der Niere, Atemwege (bis auf Pneumokokken/Streptokokken; klassische Lungenentzündung), Meningokokken-Infektion, Pfeiffer-Drüsenfieber, Bindehautentzündung, Salmonellen, Infektion der Gallenwege, Hirnhautentzündung und Tripper eingesetzt werden. Es hilft auch gegen viele andere, leichtere bakterielle Infektionen. Nur sollte dieses Präperat ausschließlich bei schwerwiegenden Erkrankungen verwendet werden.
Die Nebenwirkungen sind generell übler als bei Amoxicillin und Doxycyclin. Alleine deshalb schon sollte Ciprofloxacin nur im Notfall genommen werden. Auftreten können Übelkeit, Gelenkschmerzen, zusätzliche „Superinfektionen“ mit Pilzen, Unruhe, Benommenheit, Geschmacksstörungen und Nierenfunktionsstörungen. Selten auch Depressionen, Sehstörungen, Tinitus und viele weitere, schwere Nebenwirkungen! Manche davon können viele Jahre andauern, oder lebenslang bleiben. Die für die Zulassung zuständigen Behörden „FDA“ (USA) und „EMA“ (EU) warnen eindringlich vor möglicher Herzklappenprobleme und generell vor der Anwendung bei älteren Menschen über 65. Auch deshalb sollte Ciprofloxacin nur im lebensbedrohlichen Notfall eingesetzt werden!
HÄUFIGE NEBENWIRKUNGEN BEI ALLEN ANTIBIOTIKA
Antibiotika sind gut darin schädliche Bakterien zu töten bzw. deren Vermehrung einhalt zu gebieten. Leider kann es aber auch zu einer Schädigung von für den Menschen positive Bakterien kommen. Daraus können Nebenwirkungen entstehen. Insbesondere Probleme mit dem Magen-Darm Trakt, wie Durchfall und Bauchschmerzen, sowie Hautprobleme können auftreten.
WICHTIGE ANWENDUNGSHINWEISE
Auch wenn es einige Antibiotika gibt, die keine Probleme mit der gleichzeitigen Einnahme von Milch und Milchprodukten haben, solltest Du im Zweifel darauf verzeichen. „Gleichzeitige Einnahme“ bedeutet, mindestens 2 Stunden vor/nach der Einnahme keine Milchprodukte zu essen/trinken. Dies gilt im Übrigen auch für Fruchtsäfte! Wozu ein Risiko eingehen!? Wie du dir denken kannst, darf generell auch kein Alkohol während der Therapie mit diesen Medikamenten eingenommen werden. Zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen ist die Verträglichkeit meist etwas besser. Auch sollten die Tabeltten nie zerkaut eingenommen werden.
Nehme die Tabletten immer zur selben Zeit am Tag ein und halte dich an die empfolene Dosierung deines Hausarztes bzw. Beipackzettels. Die verabreichte Dosis sollte die ganze Behandlung stets gleich hoch sein, um maximal wirken zu können. Nehme die Tabletten auf jeden Fall zuende, oder solange, wie verordnet. Ansonsten kannst du das schädliche Bakterium vielleicht nicht besiegen und trägst dazu bei, dass mehr und mehr resistente Bakterien entstehen.
Schaue dir auf jeden Fall den Beipackzettel genau an! Insbesondere dann, wenn du Vorerkrankungen hast und andere Medikamente einnimmst!
BESTELLUNG VON ANTIBIOTIKA – LEGAL UND UNKOMPLIZIERT
Ein gut vorbereiteter Prepper könnte die oben beschriebenen Antibiotika mit in den Vorrat legen. Die Frage ist nur, wie können diese bestellt oder bezogen werden? Am einfachsten und vor allem günstigsten ist sicherlich der Kontakt zu deinem Hausarzt. Du kannst ihn offen erklären was du vorhast und warum du gerne diese Präparate haben möchtest. Manche Ärzte lassen sich vielleicht darauf ein. Vielleicht hast du ja auch eine Infektion und bittest darum Antibiotika verschrieben zu bekommen?
Unkomplizierter klappt das natürlich mit der so genannten Telemedizin. Es gibt zahlreiche Anbieter, die dir eine ärztliche Sprechstunde anbieten. Diese kann teilweise live über Video erfolgen, oder mittels Ausfüllen eines Fragebogens. Anschließend wird der Fragebogen von einem Arzt überprüft und Du bekommst das zuvor ausgewählte Antibiotikum zugeschickt. Bei dem Rezept handelt es sich um ein „E-Rezept“, welches elektronisch ausgestellt wird.
Die Telemedizin und auch das Ausstellen der E-Rezepte ist völlig legal und erfolgt von echten, zugelassenen Ärzten. Machst du Angaben im Fragebogen, welche nicht zum gewünschten Medikament passen, wird der Antrag auch abgelehnt. Besonders vorteilhaft ist dieser Service, wenn Du z.B. wegen Corona nicht in die Sprechstunde vor Ort möchtest.
Auf Nachfrage bekommst du in der Regel auch eine Rechnung plus Kopie des E-Rezepts zur Einrichung bei deiner Krankenkasse. Manche Kassen akzeptieren deine Belege und die Bestellung ist für dich am Ende umsonst.
Bei diesen Angeboten sind meist Online-Apotheken einbezogen, welche dir die Medikamente nach Hause oder in die Packstation schicken. Es gibt jedoch einen schwerwiegenden Nachteil, den wirklich alle Versandapotheken haben: Du weißt nie wie lange die bestellten Medikamente noch haltbar sind! Mit Glück sind es Jahre, mit Pech einige Monate. Einen Umtauschanspruch hast du erst, wenn die Resthaltbarkeit unterhalb von 3 Monaten liegt.
Konkrete Anbieter möchte ich an der Stelle nicht empfehlen. Du findest sie aber sehr schnell über gängige Suchmaschinen.
WIE LANGE SIND ANTIBIOTIKA HALTBAR?
Wenn du dir heute Antibiotika kaufst sind diese meistens um die 4 Jahre haltbar. Das bedeutet, dass die Medikamente bis dahin 100% ihrer Wirksamkeit entfalten können. Aber auch darüber hinaus ist davon auszugehen, dass deine eingelagerten Antibiotika deutlich länger verwendbar sind. Die FDA (US Food and Drug Administration) macht hierzu regelmäßig Untersuchungen bei Lagerbeständen in den USA.
Zum Beispiel wird dort gerne das Antibiotikum Doxycyclin eingelagert, da es auch gegen Milzbrand bzw. Anthrax hilft. In einem Report vom 7. August 2020 wurden bestimmte Chargen eines bestimmten Herstellers auf seine Wirksamkeit überprüft. Unter anderem wurde herausgefunden, dass Doxycyclin mit Verfallsdatum in 2015 noch bis 2022 verwendet werden kann. Vermutlich wird der Zeitraum beim nächsten Check nochmals erweitert. Diese Überprüfungen erfolgen im Rahmen des Shelf Life Extension Programms, um nicht unnötige Medikamente entsorgen zu müssen. Den besagten Bericht zur Haltbarkeit von Doxycyclin kannst du hier auf der Homepage der FDA einsehen.
Generell wird angenommen, dass die meisten Antibiotika auch deutlich nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums eingenommen werden können. Es besteht hier nur die Gefahr, dass die Wirkung nicht mehr zu 100% erfolgt und damit die Bakterien nicht absterben und im schlimmsten Falle sogar resistent werden. Evtl. kannst du darüber nachdenken, wenn ein Krisenfall eingetreten ist, die Dosis etwas zu erhöhen. Dies aber natürlich nur im Notfall, wenn du keine frischen Antibiotika bekommen kannst und auf eigenes Risiko. Aber du selbst kannst auch aktiv etwas dazu beitragen die Haltbarkeit zu verlängern.
VERLÄNGERE DIE HALTBARKEIT DEINES ANTIBIOTIKUMS MIT DIESEM TRICK
Da ich hier einen Prepper-Blog betreibe gehe ich weiter über die medizinischen Details hinaus. Wie schon zuvor geschrieben kann die offizielle Resthaltbarkeit der Medikamente gering sein. Nun möchtest du aber vielleicht die Haltbarkeit deiner wertvollen Schätze verlängern, um diese irgendwann für einen eventuellen Notfall zur Hand zu haben?
So ziemlich alle Medikamente verlieren mit der Zeit ihre Wirkung, da unter anderem Sauerstoff an die Tabletten kommt. Daher kannst du versuchen die Haltbarkeit mittels Vakuumierung zu verlängern. Legen die Schachteln in deinen Vakuumierbeutel, packe einen Sauerstoffabsorber (Silica-Tütchen) mit hinzu und verschweiße den Beutel. Dann noch zwei weitere Versiegelungen oberhalb der Schweißnaht hinzu, fertig! Wichtig ist dabei, dass der Beutel bzw. die Schachtel darin knallhart ist und somit möglichst keinen Sauerstoff enthält.
Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass sich die Haltbarkeit dadurch wirklich verlängert. Wer sollte die auch schon geben können!? Allerdings gehe ich persönlich davon aus, dass es klappt und ohnehin nicht schädlich ist. Zumindest hast du dann im Fall der Fälle bessere Chancen wirksame Präperate zur Hand zu haben. Aber auch generell der Hinweis darauf, dass niemand für die Anwendung von abgelaufenen Medikamenten haftbar gemacht werden kann. Das ist dann reine Eigenverantwortung auf eigenes Risiko!