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Hochwasser in Rheinland Pfalz Deutschland

Hochwasser und Starkregen – Vorbereitung auf den Ernstfall

In deiesem Leitfaden erhälst du konkrete Tipps zur Vorsorge bei Starkregen und Hochwasser. Die fachfolgenden Punkte sind auch in einer übersichtlichen Checkliste zusammengefasst, die du nach Anmeldung zum Newsletter gratis bekommst.

VORBEREITUNG AUF HOCHWASSER UND STARKREGEN

Lebensmittel, Getränke, Feuerlöscher etc. in höheren Etagen des Hauses deponieren. Sollten alle Vorräte im Keller lagern, ist ein Zugriff bei Hochwasser/Starkregen kaum mehr möglich.

Sandsäcke* vor der Unwetterwarnung einsatzbereit halten. Diese müssen innerhalb von Minuten VOR dem Starkregen aufgebaut werden. Sonst ist es zu spät! Sandsäcke werden nur zu 2/3 befüllt, da sonst keine geschlossene Mauer gebildet werden kann. Die Zugbindung/Öffnung des Sacks muss beim Aufbau immer zur Wasserseite zeigen. Schutzwall auf/hinter einer Gewebeplane* aufbauen. Sandsäcke verhindern vor allem, dass der Schlamm in den Keller eindringt.

Kunststoffsäcke sind besser als Jutesäcke. Sie sind mehrfach verwendbar, stabiler und können mit feinerem Sand befüllt werden. Jutesäcke werden mit Sand um 8 mm Körnung befüllt. Kunststoffsäcke mit deutlich feinerem Sand (was besser schützt!).

Sandsäcke können auch im Keller genutzt werden, um z.B. das Eindringen von Wasser auf benachbarte Räume zu verhindern und damit den Schaden zu minimieren. Zudem wird so das Wasser im Raum schneller gestaut und lässt sich besser mit der Schmutzwasserpumpe* abpumpen.

SCHALTE DEN HAUSSTROM RECHTZEITIG AB

Nicht den Helden spielen. Wenn der Keller anfängt vollzulaufen, direkt das Notgepäck und die wichtigsten Sachen nach ganz oben bringen oder wegfahren (was meist nicht zu empfehlen ist, da Straßen bereits überflutet). Ein volllaufender Keller kann fast nie ohne fremde Hilfe trockengelegt werden! Jetzt sollte der Hausstrom abgeschaltet sein.

Das Notgepäck besteht aus einem Rucksack pro Person. Es ist mit etwas Wasser/Nahrung bestückt. Ebenso Wechselkleidung. Zumindest die Dokumentenmappe und Ausweise müssen SOFORT und JEDERZEIT griffbereit sein. Die wichtigsten Unterlagen als ausgedruckte Kopie und vollständiges Backup als Scan auf einem USB-Stick. Außerdem Backup aller wichtigen Daten wie Fotos etc. auf externer Festplatte.

Hochwasser und Starkregen kommen fast nie ohne Vorwarnung! Die Warnapps NINA, Katwarn und DWD-Warnwetter installieren und Warnungen als Mitteilung zulassen. Wenn Warnungen kommen, Ernst nehmen – auch wenn meist doch nichts passiert!

Prüfe, ob du wirklich eine Versicherung für Elementarschäden hast und passe ggf. den Versicherungsschutz an. Reicht der Leistungsumfang der Hausratversicherung wirklich aus?

Die Kellerschächte sind sauber/frei? Prüfe auch, ob die Stromzuführungen von den Außenkabeln in den Garten und Carport/Carage wirklich gut abgedichtet sind. Sonst hast du eine direkte Wasserleitung in den Keller.

ES KOMMT ZUM ERNSTFALL – WASSER DROHT IN DEN KELLER EINZUDRINGEN

Nach erfolgter Warnung durch die App Sandsäcke etc. aufbauen. Kellerschächte mit den stets einsatzbereiten Sandsäcken absichern. Mit den Wassersperren die Türen und Fenster sichern. Mit langen Silo-Sandsäcken das aufkommende Wasser auf die Straße „umleiten“. Das alles muss innerhalb von wenigen Minuten aufgebaut sein.

Kellerfenster mit Gewebeband* an den Rändern fest abkleben. Vor allem Stirnlampen bieten ohne Hausstrom einen sehr hohen Arbeitskompfort und ermöglichen schnelleres Handeln!

Zudem kann es hilfreich sein eine 12er Siebdruckplatte zu konfektionieren und von innen vor die Kellerfenster zu schrauben. Anschließend die Ränder großzügig mit Silikon abdichten.

Rückstauklappen schließen und Wasser abstellen (vorher anschauen wie das funktioniert!). Wenn der Abwasserkanal zu voll wird dringt das Wasser sonst in den Keller ein. Bei Starkregen sind die Kläranlagen meist überlastet und ungeklärtes Wasser gelangt über die Wasserleitung ins Haus. Daher die Meldungen dahingehend verfolgen und im Zweifel Wasser vor Gebrauch abkochen. Duschen/Waschen ist i.d.R. kein Problem.

Ist das Wasser kurz vorm Eindringen in den Keller, SOFORT den Strom im Haus abstellen (vorher anschauen wie das funktioniert). Innerhalb von Minuten kann soviel Wasser im Keller sein, dass es in die Bodensteckdosen eindringt und einen Kurzschluss verursacht. Im schlimmsten Falle gibt es einen tödlichen Stromschlag oder Brand. Spätestens jetzt macht sich ein Solar-Generator mit der daran betriebenen Schmutzwasserpumpe bezahlt. So kann das Wasser trotz des abgeschalteten Stroms weiter abgepumpt werden.

HOCHWASSER FÜHRT OFT ZUM STROMAUSFALL

Wenn der Strom großflächig ausfällt funktioniert i.d.R. auch das Mobilfunknetz nicht mehr. Vielleicht ist auch kein Internetzugang mehr möglich. In jedem Hochwassergebiet wird aus Sicherheitsgründen der Strom vom Stromversorger abgestellt! Sei ohne Strom weiterhin handlungsfähig. Gehe davon aus, dass du keinen Notruf absetzen kannst.

Ein Kurzschluss im Haus führt oft zum Brand. Daher Feuerlöscher* bereit halten. Der Feuerlöscher sollte mindestens 6 Liter Schaum enthalten. Kleinere Löscher sind nutzlos. Mit Pulver bestückte Feuerlöscher schädigen die gelöschte Feuerstelle mehr als Schaumlöscher. Darum sind Schaumlöscher auch teuer als Pulverlöscher.

Elektroautos und E-Bikes wegfahren. Auch hier besteht vermutlich Kurschluss- und Brandgefahr!

Wenn der Keller vollläuft sofort in höher gelegene Ebenen begeben und hoffen, dass eine schnelle Evakuierung erfolgt. Mit Notgepäck (Dokumente, Fotos etc.) fällt der Abschied nicht so schwer.

PMR-Funkgeräte* dabei haben und über die offenen Kanäle Notruf absetzen. Die Funkgeräte könne auch helfen wieder zusammen zu finden. Mit einem so genannten „Baofeng*“ Funkgerät könnten Sicherheitskräfte sogar direkt angefunkt werden und die Reichweite ist deutlich größer als bei einem PMR-Funkgerät. Die Handhabung ist jedoch umständlich und die rechtlichen Rahmenbedingungen sollten dem Nutzer klar sein (Amateurfunklizenz erforderlich!).

Das alles klingt nach viel Aufwand und hohen Kosten? Manches wirkt auf Dich übertrieben? Alle hier aufgeführten Tipps sind das Ergebnis aus den Ahrweiler-Hochwasserberichten vom Juli 2021. Ebenso basieren einige Anregungen auf meinen praktischen Erfahrungen/Beobachtungen aus dieser Zeit. Viele der vom Hochwasser Betroffenen wären mit solch einer Vorbereitung vermutlich deutlich besser dran gewesen. Die Einsatzkräfte können sich zudem nicht um jeden gleichzeitig kümmern. Gerade die erste Zeit (=TAGE) solltest Du eigenständig ohne fremde Hilfe überstehen können.

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